Zum Abschluß
Sehr wichtig ist die Vorbereitung des Rohlings, das gilt besonders auch für Zweit- oder Umlackierungen von Industiemodellen.
Da ich bei der Lackentfernung mit der chemischen Keule keine guten Erfahrungen gemacht habe, blieb nur zum schonenden Entfernen der Lacke das Strahlverfahren mittels Glaskugeln, auch Perlshooting genannt, übrig.
Kleinere Bauteile habe ich im in einem Dentallabor strahlen lassen. Die Tragrahmen meiner aus Alu gefrästen Modelle sind zu Anfang in einer Fachfirma der Edelstahlverarbeitung gestrahlt worden. Die Wartezeiten zur Ausführung der Arbeiten waren jedoch teilweise recht lang. Folglich blieb nur die Eigeninitiative. Nun habe ich mich am Markt umgeschaut, welche Strahlanlagen für den kleinen Geldbeutel angeboten wurden.Da war absolut nichts, das meinen Vorstellungen entsprach, folglich blieb nur der Eigenbau eines Handschuhkastens.
Die Zuschnitte aus Hart-PVC und die beiden Glasplatten kosteten 75,-DM, die Filter innen ca 20,- DM und die Rollrandhandschuhe aus Latex 40,-DM. Das Abluftsystem besteht aus dem Gebläse einer Esse, die ich wenig Geld auf einen Flohmarkt erstanden habe. Ein Kompressor war vorhanden. Die Strahlpistole ist vom Grabbeltisch eines Baumarktes. Der Zusammenbau der Box ist recht einfach. Nach dem Einarbeiten der Ausschnitte und der Gewindelöcher sind die Klebeflächen mit Tangit, einem Anlöser gereinigt worden und anschließend mit einem MARLEY Spezialkleber bestrichen. Nun wurden die Bauteile verschraubt und der überfällige Kleber entfernt.
Die Glasplatten sind auf der Innenseite mit einer durchsichtigen Folie abgeklebt, das verhindert ein duff werden der Oberfläche. Die Baumaße der Box ermöglichen noch das Strahlen von Bauteilen der Königsklasse.
Als Stahlgut verwende ich hauptsächlich Glasperlen aber auch Edelkorunt. Der Strahldruck liegt je nach Bauteil zwischen 0,8 bis 6 bar. Modelle aus Atzteilen werden nach dem Löten mit Wallnußgranulat gestrahlt. Hier muß man recht behutsam vorgehen, daß es nicht zu einer Kaltverfestigung der Oberfläche kommt. Die Nüsse werden in einer alten Kaffeemühle zerkleinert und nur im frischen Zustand verwendet.
Nach dem Strahlen werden die Bauteile aus Kunststoff in Spiritus oder Waschbenzin gereinigt. Teile aus Metall reinige ich mit Aceton.
Zum Abkleben der Modelle bei Mehrfachlackierungen unterschiedlicher Farbtöne, verwende ich von 3M Scotch Brand Tabe. Der Zuschnitt der bis zu 0,2 mm schmalen Streifen erfolgt auf einer Glasplatte mit einem Skalpell.